Liebe Skatanfäger,
hier könnt ihr Lesen wie skat geht oder hier ein anfänger Heft für Skat runterladen. ;-)
Wir wünschen euch viel spaß beim Lernen!!!
Das Blatt und seine Farben
Das Spiel wird mit einem Blatt, so lautet die Bezeichnung für ein Kartenspiel, von 32 Einzelkarten gespielt. Üblich ist das französische Blatt.
Die Karten sind in vier Farben unterteilt. Sie heißen, in der Reihenfolge ihres Wertes:
Kreuz Pik Herz Karo
Die Karten und Zählwerte
Zu jeder der vier Farben gehören acht Karten.
Es sind vier Zahlkarten: 7, 8, 9, 10 und vier Bilderkarten: Bube, Dame König und As. Jede dieser Karten hat einen bestimmten Wert, beim Skatspiel Augen genannt.
Diese Zählwerte sind für jede Farbe gleich:
11 Augen wert 10 Augen wert 4 Augen wert
3 Augen wert 2 Augen wert 0 Augen wert
0 Augen wert 0 Augen wert
Verteilen der Karten / das Geben
Das Skatspiel wird mit drei Teilnehmern gespielt. In der Praxis spielt man idealerweise jedoch mit vier Mitspielern, wobei immer einer aussetzt.
Die Sitzordnung wird durch Auslosung geregelt. Der Spieler auf Platz 1 ist auch erster Kartengeber. Die Karten werden von ihm gründlich gemischt.
Danach muss der rechte Nachbar einmal abheben. Dabei müssen mindestens vier Karten abgehoben werden oder liegen bleiben.
Die Karten werden im Uhrzeigersinn, beim linken Nachbarn beginnend, folgendermaßen verteilt:
-
drei Karten je Spieler
-
zwei Karten, der Skat, verdeckt auf den Tisch
-
vier Karten je Spieler
-
drei Karten je Spieler.
Bei vier Mitspielern setzt also der Geber aus.
Nach dem Geben nimmt jeder Spieler seine Karten auf. Der Skat bleibt verdeckt auf dem Tisch liegen.
Der Mitspieler, der als erster die Karten erhalten hat, trägt die Bezeichnung Vorhand, der nächste Mittelhand, der letzte Hinterhand.
Vorhand spielt grundsätzlich zum ersten Stich aus.
Im nächsten Spiel gibt derjenige, der im letzten Spiel in Vorhand saß.
Das Ordnen des Blattes
Sie haben zehn Karten erhalten. Ordnen Sie diese nach Farben und beachten Sie die Buben, denn sie sind die vier höchsten Trümpfe (auch wenn sie nur 2 Augen zählen).
Stecken Sie schwarze und rote Farben im Wechsel. So haben Sie eine bessere Übersicht und vermeiden Verwechslungen. Etwa so:
Der Spielablauf
Jedes Spiel wird in zwei Parteien gespielt, dem Alleinspieler und den Gegenspielern.
Der Alleinspieler wird durch das Reizen ermittelt. Ihm gehört der Skat und er sagt das Spiel an. Es gibt drei Gattungen von Spielarten:
Farbspiele, Grandspiele und Nullspiele
Gespielt wird in Stichen:
Vorhand spielt eine Karte aus, Mittelhand und Hinterhand geben in dieser Reihenfolge jeweils eine Karte zu.
Der Spieler, der den Stich vereinnahmt, wird neue Vorhand und spielt zum nächsten Stich aus.
Innerhalb einer Farbe gehört der Stich demjenigen Spieler, der die Karte mit dem höchsten Zählwert ausspielt. Weiterhin gibt es Trumpfkarten, die die übrigen Farben stechen.
Ziel der Spieles ist für beide Parteien, möglichst viele Augen (Ausnahme sind die Nullspiele) zu erhalten. Der Alleinspieler gewinnt mit 61 Augen, die Gegenspieler mit 60.
Die Spielarten
Es gibt drei Gattungen von Spielen:
Farbspiele
Hier sind die Buben in der Reihenfolge Kreuz, Pik, Herz, Karo Trumpf. Daran schließen sich die Karten einer Farbe, die vom Alleinspieler zur Trumpffarbe bestimmt wurde, in der Reihenfolge ihres Zählwertes an. Trumpfkarten in einem Herzspiel sind zum Beispiel:
Es gibt somit beim Farbspiel 11 Trumpfkarten (vier Buben und sieben Farbkarten). Jede Farbe besitzt also nur noch sieben Karten. Mit jeder höheren Trumpfkarte kann eine niedrigere übernommen werden. Aber selbst die niedrigste Trumpfkarte sticht noch die Asse der anderen drei Farben.
Der Grand
Der Grand ist wie die Farbspiele ein Augenspiel. In der ersten Gewinnstufe benötigt man zum Gewinn ebenfalls 61 Augen. Im Unterschied zu den Farbspielen gibt es beim Grand allerdings nur vier Trumpfkarten, die Buben in folgender Reihenfolge:
Der Reizfaktor kann im Höchstfall mit oder ohne vier plus Gewinnstufe sein.
Der Grundwert beträgt 24. Durch diese hohe Bewertung trägt er zurecht seinen Namen.
Alle Farbkarten sind in diesem Spiel gleichberechtigt.
Die Nullspiele
Die Nullspiele nehmen bei Skat eine Sonderstellung ein. Für sie gilt nicht, was für die anderen Spielarten gilt. Die Wesensmerkmale lauten:
-
Der Alleinspieler darf keinen Stich machen. Andernfalls hat er verloren.
-
Alle Nullspiele sind reine Stichspiele, es gibt keine Trumpfkarten.
-
Für die Nullspiele gilt eine andere Reihenfolge der Karten beim Stechen: 7, 8, 9, 10, Bube, Dame, König, As
- Die Spielwerte werden nicht errechnet. Es gibt vier feste Spielarten:
Einfacher Null |
Spielwert 23 |
Null Hand |
Spielwert 35 |
Null ouvert |
Spielwert 46 |
Null Hand ouvert |
Spielwert 59 |
Das Bedienen
Das Bedienen ist eine wichtige Regel beim Skatspiel. Es besteht eine Verpflichtung zum Bedienen. Dies bedeutet, dass eine Karte der ausgespielten Farbe zugegeben werden muss. Eine Ausnahme ist, wenn man keine Karte der geforderten Farbe mehr besitzt. In diesem Fall kann jede beliebige Karte zugegeben werden.
Dem Spieler steht es frei, ob er eine höhere oder niedrigere Karte der geforderten Farbe hinzugibt. Es besteht kein Zwang zum Stechen. Stechen bedeutet, eine Fehlfarbe - also eine Farbe, die man nicht hat - mit einer Trumpfkarte zu übernehmen.
Werden die Bedienungsregeln verletzt, führt dies zu Konsequenzen
Stiche werden wie folgt gemacht:
-
Bei drei Karten einer Farbe erhält die Karte mit dem höchsten Wert den Stich.
-
Bei drei Trumpfkarten erhält die ranghöchste Trumpfkarte den Stich.
-
Bei zwei Farbkarten und einer Trumpfkarte erhält die Trumpfkarte den Stich.
-
Bei einer Farbkarte und zwei Trumpfkarten erhält die höhere Trumpfkarte den Stich.
-
Bei drei Karten verschiedener Farbe erhält die zuerst gespielte Karte den Stich.
-
Bei zwei Karten einer Farbe und einer Karte einer anderen Farbe erhält die höhere Karte der zweimal vertretenen Farbe den Stich, sofern eine dieser beiden Karten ausgespielt war.
Alle Stiche werden unvermischt verdeckt abgelegt. Jedes Nachsehen oder Nachzählen der Stiche ist unstatthaft. Jedoch muss jeder Spieler die Möglichkeit haben, sich den letzten Stich anzusehen.
Das Reizen
Mittelhand beginnt Vorhand zu reizen, d. h. Mittelhand nennt Vorhand einen Zahlenwert oder passt (verzichtet auf die Bewerbung zum Alleinspieler).
Vorhand hört, d. h. sie hält den ihr genannten Wert oder passt. Hält Vorhand, so muss Mittelhand einen höheren Wert bieten.
Wenn einer der beiden gepasst hat, setzt Hinterhand das Reizen gegen den Übriggebliebenen fort.
Passen ist eine Verzichtserklärung. Ein Spieler, der gepasst hat, kann später nicht weiter reizen. Passen alle Spieler sofort, gilt das Spiel als eingepasst und ist als solches gültig.
Merkregel:
-
Vorhand kann nur hören
-
Mittelhand kann sowohl reizen als auch hören
-
Hinterhand kann nur reizen.
Jeder Spieler ist bestrebt, sein Spiel mit dem geringsten Gebot zu bekommen. Er nennt erst das Niedrigste und steigert sich dann. Es besteht keine Verpflichtung, sein Spiel auszureizen.
Das Reizen beim Skat wirkt komplizierter, als es ist. Halten Sie durch!
Berechnung der Spielwerte
Die folgenden Seite erläutern, wie der Spielwert berechnet wird. Dieser dient auch als der Reizwert des geplanten Spieles beim Reizen.
Themen sind:
-
Grundwerte
-
Spitzen und Reizfaktor
-
Gewinnstufen
Alle Zahlen beim Reizen, ausgenommen die Werte für die Nullspiele, sind Produkte zweier Zahlen, die sich wie folgt zusammensetzen:
Reizfaktor x Grundwert = Spielwert
Grundwerte:
Die Grundwerte der Spielarten sind fest und hängen von den Trumpffarben bzw. den Spielarten ab.
Grundwerte für Farbspiele sind:
Karo-Farbspiel: |
9 |
Herz-Farbspiel: |
10 |
Pik-Farbspiel: |
11 |
Kreuz Farbspiel: |
12 |
der Grundwert für ein Großspiel ist 24.
Ein einfaches Nullspiel hat den festen Spielwert von 23.
Spitzen und Reizfaktor
Zur Erinnerung:
Reizfaktor x Grundwert = Spielwert
Grundlegend für den Reizfaktor sind die Trumpfkarten in der ununterbrochenen Reihenfolge vom höchsten Buben an, oder die bis zur höchsten Trumpfkarte - einschließlich - fehlen.
Trümpfe in ununterbrochene Reihenfolge vom Kreuz-Buben an heissen Spitzen. Wichtig ist mit oder ohne wieviel Spitzen das Spiel berechnet werden muss:
Ziel ist es, das Spiel in der ersten Gewinnstufe (es gibt mehrere) zu gewinnen. Die erste Gewinnstufe wird daher immer angerechnet. Man zählt sie mit "Spiel" mit.
Beispiele für Spitzen:
mit 1, Spiel 2
mit 2, Spiel 3
ohne 1, Spiel 2
ohne 2, Spiel 3
ohne 2, Spiel 3
ohne 3, Spiel 4
Die Gewinnstufen
Zur Erinnerung:
Spitzen + Gewinnstufe = Reizfaktor
Es gibt über die erste Gewinnstufe hinaus noch weitere, womit das Blatt optimal genutzt werden kann. Dabei gibt es zwei Klassen:
-
Spiele mit Skataufnahme und
-
Handspiele, also Spiele ohne Skateinsicht.
Für die erste Klasse gibt es drei Gewinnstufen:
Spiel einfach |
gewonnen oder verloren (Stufe 1) |
Schneider |
gewonnen oder verloren (Stufe 2) |
Schwarz |
gewonnen oder verloren (Stufe 3) |
Für die erste Gewinnstufe ist ein Ergebnis von 61 bis 89 Augen für den Alleinspieler erforderlich. Hat er 90 Augen oder mehr, so gilt die zweite Stufe als erfüllt. Werden von ihm alle Stiche gemacht, so ist die dritte Stufe erreicht. Die Gewinnstufe wird zu den Spitzen addiert. So kann man beim Reizen schon eine höhere Stufe einkalkulieren. Ein Spiel ist jedoch verloren, wenn die durch das Reizen erforderte Gewinnstufe nicht erreicht wird. Man spricht dann von einem überreizten Spiel.
Für Handspiele sind weitere Gewinnstufen vorhanden. Dabei ist Hand schon die erste Stufe:
Handspiel |
(Stufe 1) |
Spiel einfach |
gewonnen oder verloren (Stufe 2) |
Schneider |
gewonnen oder verloren (Stufe 3) |
Schneider angesagt |
gewonnen oder verloren (Stufe 4) |
Schwarz |
gewonnen oder verloren (Stufe 5) |
Schwarz angesagt |
gewonnen oder verloren (Stufe 6) |
Offen |
gewonnen oder verloren (Stufe 7) |
Für die vierte und sechste Gewinnstufe gilt, dass der Alleinspieler die Stufe vor dem Ausspielen anmeldet, sie ist nur bei Handspielen möglich. Zum Gewinn muss das Spiel dann auch in der angesagten Stufe gewonnen werden.
Für offene Spiele gilt, wie für alle anderen Stufen auch, dass alle vorigen Stufen erfüllt sein müssen. Die Karten sind vor dem ersten Ausspiel aufzudecken. Farbspiele und Grands können offen gespielt werden. Offene Nullspiele werden nach festen Werten berechnet und haben keine Gewinnstufen.
Das Handspiel
Der Skat gehört grundsätzlich dem Alleinspieler.
Bei den Spielen mit Skataufnahme nimmt der Alleinspieler den Skat auf und legt anschließend zwei beliebige Karten wieder in den Skat, d.h. drückt sie. Danach sagt er das Spiel an.
Bei den Handspielen bleibt der Skat unbesehen liegen. Es stehen für die Spielansage nur die zehn Handkarten zur Verfügung.
Es gibt zwei wesentliche Gründe für ein Handspiel:
-
Die Erhöhung des Spielwertes und damit ein höherer Reizwert
-
Wenn das Blatt auch ohne Skateinsicht schon sicher scheint und keine große Aussicht besteht, das Blatt durch die Skataufnahme zu verbessern
Beispiele für das Reizen:
Es kommt dabei nicht auf die Anzahl der Buben in einem Blatt, sondern auf die Reihenfolge.
Nun wollen wir, wie gelernt, reizen.
In meinem Blatt sind Kreuz- und Pik-Bube, einige Herz-Karten und ein relativ gutes Beiblatt.
Ich reize:
Mit Zwei, plus eins (für das einfache Spiel) sind drei × Grundwert von Herz,
also: 3 × 10 = 30.
30 ist der Reizwert meines Blattes. Nicht mehr und nicht weniger.
Mit Einem plus 1 für das einfache Spiel = 2 × Grundwert.
Dies kürzen wir nun etwas ab und reizen wie folgt:
Mit Einem - Spiel 2 × Grundwert
Nun anhand des Spiels mit dem niedrigsten Grundwert.
Das wäre also Karo: Mit Einem - Spiel 2 × 9 (Karo) = 18
Nun reizen wir weiter:
Mit Einem, Spiel 2 × 10 (Herz) = 20
Mit Einem, Spiel 2 × 11 (Pik) = 22
Mit Einem, Spiel 2 × 12 (Kreuz) = 24
Mit Zwei (Buben), Spiel 3 × 9 = 27
Mit Zwei, Spiel 3 × 10 = 30
Mit Zwei, Spiel 3 × 11 = 33
Mit Zwei, Spiel 3 × 12 = 36
Mit Drei (Buben), Spiel 4 × 9 = 36
Mit Drei, Spiel 4 × 10 = 40
Mit Drei, Spiel 4 × 11 = 44
Mit Drei, Spiel 4 × 12 = 48
Mit Vier (Buben), Spiel 5 × 9 = 45
Mit Vier, Spiel 5 × 10 = 50
Mit Vier, Spiel 5 × 11 = 55
Mit Vier, Spiel 5 × 12 = 60
Mit Einem, Spiel 2 × 24 = 48
Mit Zwei, Spiel 3 × 24 = 72
Mit Drei, Spiel 4 × 24 = 96
Mit Vier, Spiel 5 × 24 = 120
Weitere Zwischenwerte können wir vernachlässigen.
Mit Fünf, Spiel 6 × 9 = 54
Mit Fünf, Spiel 6 × 10 = 60
Mit Fünf, Spiel 6 × 11 = 66
Mit Fünf, Spiel 6 × 12 = 72
Mit Sechs, Spiel 7 × Grundwert usw.
Mit Sieben, Spiel 8 × Grundwert usw.
Mit Acht usw.
Alle diese Reizwerte bleiben gleich bei Spielen, die ohne Buben bzw. Spitzen spiel bar sind.
Also:
Ohne Einen, Spiel 2 × Grundwert.
Ohne Zwei, Spiel 3 × Grundwert
Ohne Fünf, Spiel 6 × Grundwert